Wechselwirkungen und Kontraindikationen von Malariamedikamenten
Bei jeder Co-Medikation ist die Gebrauchsinformation zu beachten und ggf. Rücksprache mit tropenmedizinischer Einrichtung zu empfehlen.
Wechselwirkungen
Medikament | Mögliche Wechselwirkung |
Artemether/Lumefantrin | Mittel, die Cytochrom CYP3A4 hemmen wie z.B. Erythromycin, Ketoconazol, Cimetidin, einzelne antiretrovirale Medikamente; Mittel, die CYP3A4 induzieren, wie etwa Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Johanniskraut (Hypericum perforatum), gewisse antiretrovirale Medikamente; Mittel, die durch Cytochrom CYP2D6 abgebaut werden wie z.B. Flecainid, Metoprolol, Imipramin, Amitryptilin, Clomipramin; auch Grapefruitsaft könnte den Abbau von Artemether/Lumefantrin hemmen; gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die das QTc-Intervall verlängern können (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA und III; Neuroleptika, Antidepressiva, bestimmte Antibiotika einschließlich einiger Wirkstoffe aus den folgenden Klassen: Makrolide, Fluorochinoline, Imidazol- und Triazol-Antimykotika; bestimmte nichtsedierende Antihistaminika wie z.B. Terfenadin, Astemizol u.a.; Cisaprid) |
Atovaquon/Proguanil: | Tetracycline, Rifampicin, Rifabutin, Metoclopramid; Indinavir, Cumarine (Einstellung der INR bzw. des Quick-Wertes vor Abreise kontrollieren) |
Doxycyclin: | Orale Antidiabetika (Sulfonylharnstoffderivate), Antikonzeptiva, Antikoagulantien, Theophyllin und andere sowie gleichzeitige Gabe von Atovaquon/Proguanil |
Mefloquin: | Antiarrhythmika, Beta-Rezeptorenblocker, Kalziumantagonisten, Antihistaminika oder H1-Blocker, trizyklische Antidepressiva und Phenothiazine (Verlängerung der ATc-Zeit möglich); Wechselwirkungen mit oralen Antidiabetika und oralen Antikoagulanzien möglich (Einstellung des Blutzuckers und der INR bzw. des Quick-Wertes vor Abreise kontrollieren |
Kontraindikationen
Medikamente | Kontraindikationen |
Artemether/Lumefantrin | schwere Lebererkrankungen, Herzkrankheiten. Vorsicht bei Patienten unter ART, da verringerte Artemether-, DHA-, und/oder Lumefantrin-Konzentrationen zu einer Verringerung der Wirksamkeit von Riamet gegen Malaria führen können. Zudem können erhöhte Lumefantrin-Konzentrationen eine Verlängerung des QT-Intervalls auslösen (s. Fachinfo). |
Atovaquon/Proguanil | schwere Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz |
Doxycyclin | schwere Lebererkrankungen, Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder < 8 Jahre |
Mefloquin | Epilepsie, schwere Lebererkrankungen, psychiatrische Erkrankungen, bekannte Erregungsleitungsstörungen im EKG. |